Winter 2014/2015 Südfrankreich

Und wieder war es so weit, das Jahr ging zu Ende und wir wollten nach Weihnachten mit unserer Kabine los. Wohin?

Hmmm... wir waren uns nicht sicher... Sonne und Wasser oder Kälte und Schnee. Wir entschieden uns für Sonne und Wasser. Also wieder die gleiche Sucherei wie letztes Jahr, wo wird es am Wärmsten bleiben, ohne „zuviele“ Kilometer fahren zu müssen?

 

Nach intensiver Beobachtung der Wetterberichte entschieden wir uns für Südfrankreich. Nun noch die Entscheidung wohin dort?

Die Wahl fiel letztendlich auf die Bucht von St. Tropez. Dort gab es in Grimaud einen offenen Campingplatz, den wir als Basis für 5 Tage nutzten. Also die Kabine runter vom Pickup (wofür haben wir denn diese Kombination..) und die Umgebung mit dem PU erkundet.

Schon bald stellte sich heraus, dass dies die richtige Entscheidung war, da viele Parkplätze Höhenbarrieren von 1,80 bis 2,00 m haben.

 

Nun von Anfang an:

Wir starteten am 27.12.2014 bei Schnee in Essen (ohne unseren Sohnemann) und beauftragten unsere „Zuckerpuppe“ (Navi) uns zu unserem ersten Etappenziel nach Beaune in Frankreich zu führen. Angesichts des Schneechaos in NRW führte uns das Navi nach Venlo (NL), dann über Roermond und Maastricht nach Belgien. Auch in Holland und Belgien lag Schnee, aber unsere Nachbarländer konnten irgendwie wieder besser damit umgehen. Soll heißen, die Straßen waren geräumt und gut befahrbar.

In Luxemburg haben wir den Treibstofftank mit erlesenem Diesel zu 0,99 € der Liter aufgefüllt. wir wissen gar nicht, wann wir das letzte Mal solche Preise an einer Tankstelle gelesen haben... irre.

 

Auch in Frankreich lag überall dieses weiße Zeugs rum, was wir eigentlich gar nicht sehen wollten! Aber 50 km vor Beaune wurde es besser und schon mal ein paar Grad wärmer, kein Schnee mehr. Den Stellplatz kannten wir, also Pickup hingestellt und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Am nächsten Tag haben wir dann die restlichen 544 km bis Grimaud ohne irgendwelche Zwischenfälle abgespult.


Der Campingplatz in Grimaud ist einfach, aber Strom ohne Limit, Wasser, Toiletten und Duschen vorhanden. Wenn auch das Waschhaus unbeheizt war, bei Nachttemperaturen von 0° - -1°C und Tagestemperaturen von 7°-10°C wollte der Zeitpunkt des Duschens wohl überlegt sein. Aber... sind wir Weicheier? Nein... nur Warmduscher.


Als erstes sind wir nach Port Grimaud gefahren, das kleine Venedig der Franzosen. Wunderschöne Häuser an kleinen Kanälen und natürlich jede menge Boote. Den riesigen Strand haben wir uns natürlich auch angeschaut, aber im Winter sehr ungepflegt durch das viele Seegras, was am Strand zu Hauf angespült wird.....aber egal...Sonne und Wasser, genau das, was wir wollten!

Danach haben wir etwas die Vorräte aufgefüllt und ab nach St. Tropez. Im Winter, bei Tageslicht erstmal ernüchternd, nicht wirklich was von Glamour und High-Society zu sehen. Ein ganz netter Ort mit ein paar größeren Yachten im Hafen, die Autos auch ab und zu etwas größer.

Oberhalb des Ortes in den Hügeln liegen die Anwesen der „Reichen und Schönen“.

 

Am zweiten Tag haben wir die Küste bis nach Cannes in Angriff genommen... Die Küste ist sehr abwechselungsreich, wechselt zum Teil erheblich ihr Aussehen und auch die Vegetation ändert sich stark. In Cannes sind wir einmal die Strandpromenade hoch gefahren, Sonnenuntergang festgehalten und  bei Dämmerung wieder runter gefahren, war interessant, aber mehr brauchen wir davon nicht. Da fanden wir das kleinere St. Tropez doch wesentlich ansprechender.

 

Nachdem das Wetter die ersten Tage wunderschön war (blauer Himmel und Sonne), war es zu Silvester stark bewölkt und in Grimaud regnete es sogar etwas, aber ein halber Gammeltag ist auch mal schön. Vormittags haben wir unsere Neugierde gestillt und sind mal schauen gefahren, wo die Familie Geis (RTL II) ihr Domizil hat. Um einen guten Blick über die Bucht zu haben, sind wir dann noch zum Cap Camarat hoch gefahren.

Nach der nachmittäglichen Ruhepause sind wir abends, nach einem leckeren Abendessen, wieder nach St. Tropez, um zu sehen, wie die Reichen den Jahreswechsel begehen. Im letzten Jahr in Spanien waren wir ja ziemlich allein zum Jahreswechsel... Der erste Eindruck in St. Tropez war auch nicht viel besser, viel war nicht los, nur die Fassenden der Hafenhäuser wurden wunderschön angestrahlt und wechselten die Farbe. Die geöffneten Restaurants am Hafen waren voll, mehr aber auch nicht. Naja, warten wir mal ab... nach 23.00 Uhr tauchten dann erste Menschen auf der Straße auf und schlenderten Richtung Hafenmole. Je später es wurde, um so mehr Leute kamen aus allen Strassen und Gassen, also haben wir uns dem „Strom“ angeschlossen und uns auf der Hafenmole postiert. Punkt 24.00 Uhr wurde vom Wasser von einem Schiff ein ca. 20-minütiges Feuerwerk zu Musik abgebrannt. Echt schön! Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Private Knallerei gab es aber gar nicht.

 

An Neujahr war das Wetter wieder schön und wir sind zum „Plage de Pampelonne“ gefahren, auch hier wieder das gleiche Bild, die Nobelrestaurants am Strand sahen jetzt im Winter eher wie Bretterbuden aus. Das störte uns aber gar nicht, da wir dort im Windschatten super in der Sonne gesessen haben und den ganz Harten beim Baden zugeschaut haben. Auch ein Paar Yachten (genau 2) lagen vor Anker und einige Jetskis waren unterwegs.

 

Am 2. Januar haben wir die Kabine wieder aufgesattelt und sind Richtung Camarque gefahren. Ziel sollte der Campingplatz in Saintes- Maries-de-la-Mer sein, dort wollten wir drei Nächte bleiben und ebenfalls die Kabine wieder stehen lassen. Aber der Campingplatz machte am 4. Januar zu, so dass wir nur zwei Nächte bleiben konnten. Für zwei Tage haben wir aber nicht abgesetzt, so sind wir am 3. Januar halt mit Kabine in der Camarque unterwegs gewesen. Was soll ich sagen... Flamingos ohne Ende, echt sehenswert.

Der Ort selbst ist recht nett, aber eine reine Touristenhochburg. Haben wir jetzt gesehen, ob wir noch mal hinfahren...schaun wir mal.

 

Von Saintes-Maries-de-la-Mer fuhren wir über Aigues-Mortes mit der komplett erhaltenen Stadtmauer und Carnon-Plage nach Palavas-les-Flots auf den dortigen Stellplatz am Yachthafen. Nach einem abendlichen Sparziergang durch den Ort mit einem schönen Sonnenuntergang machten wir uns am nächsten Tag wieder auf den Heimweg. Einen Zwischenstop legten wir noch in Montelimar ein, um noch ein paar Leckereien für zu Hause einzukaufen und haben noch am Nougatmuseum einen Fotostop gemacht. Die letzte Übernachtung machten wir wieder in Beaune.

 

Nach einer Fahrt durchs Wintermärchen Frankreich waren wir nach knapp 3000 km am 06.01.2015 wieder zu Hause.....